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Mittwoch, 22. Januar 2014

Zugegeben, am Anfang hab ich dem Jammern meiner Autorenkollegen, kaum Glauben geschenkt...

... das hat sich aber in den letzten Tagen verändert.

Worüber sie jammern?! Darüber, dass der Trend unter den Lesern hin zu einer Rezensionsschreibmüdigkeit geht. Immer mehr Werke werden zwar gelesen, es werden aber kaum noch Kommentare oder Anmerkungen hinterlassen. Natürlich verkauft ein Autor meist trotzdem, aber es ist schwerer für ihn Interesse auf Leserseite zu wecken, bei Menschen, die eher weniger experimentierfreudig in ihrer Lesestoffauswahl sind.

Wie kann ein Autor nun dieser Bewegung entgegensteuern?! Eigentlich, so gut, wie gar nicht.

Was er allerdings tun könnte, wäre beispielsweise, sich gut platzierte Rezensionen zu kaufen. Für diese Dienstleistungen muss man im englischsprachigen Raum zwischen 300 und 400 $ auf den Tisch legen. Das ist dort schon gang und gäbe. Das bedeutet aber, dass wieder Verlage dafür bezahlt werden, um die Bekanntheit von Autoren und deren Bücher zu steigern und die Verkaufszahlen zu erhöhen. D.h., der Leser hat sich dann selbst um die Rolle des "Gatekeepers" gebracht und es läuft wieder so, wie von alters her. Mit dem einen Unterschied, dass das finanzielle Risiko nun ganz alleine beim Autor liegt. Klar ist, dass 80% der Projekte, wie in allen anderen Unternehmungen auch, keinen Erfolg haben werden, aber dass wissen die euphorisierten Self-Publisher nicht, oder wollen es einfach nicht wahrhaben.

Wenn Leser selber entscheiden wollen, was sie lesen möchten und dementsprechend veröffentlicht wird, müssen sie ihre Rolle wieder ernst nehmen und nicht in die Lethargie verfallen, sich vorgefilterte, teuer beworbene Literaturkost vorsetzen zu lassen.

Da ich Spartenliteratur schreibe, habe ich kaum den Anspruch, dieselben Leser anzusprechen, wie so mancher aktuelle Bestseller. Es wäre aber schön, wenn ich Menschen anrühren könnte, die sich für meine Geschichten interessieren und für ein mehrmaliges Lesevergnügen den Preis eines (evtl. zweier) Einmalkondome oder eines Semmels mit dünner Hackfleischfrikadelle aufwenden wollen. Darüber hinaus, quasi als Kirsche auf dem Sahnehäubchen, wäre es natürlich spitze, wenn ein positiver Leserkommentar zeigt, dass es sich für alle Parteien gelohnt hat.

 - Jeder hört gerne Lob!

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